SXSWi 2013: Building new experiences with Google Glass

Google, die mit Glass den neuen heissen wearable Shizzle am Start haben, haben das Produkt heute im Rahmen eines Panels auf der SXSW interactive 2013 demonstriert.

Primär ging es in der Session um die Developer API, auf die man erstmals einen kurzen Blick werfen konnte, sowie erste Partneranwendungen (NYT, Evernote, Path etc.), die in Glass integriert sind.
Mehr zur Technik & API, die auf REST basiert, gibt es bei TechCrunch.
Glass wurde zudem live vorgeführt, indem Jordan das Publikum via Glass fotografierte und direkt mit seinen Freunden teilte.

Jordan betonte, das Grundprinzip von Glass sei: Technik für den Moment, um nicht, wenn man sich z.B. auf einer Party mit anderen Lebewesen unterhält, dieses störende Device namens Smartphone hervorholt, um anschliessend geistesabwesend und total nerdy ständig auf einen Screen zu starren und somit nicht an sozialer Mensch-zu-Mensch Interaktion teilnimmt. (‚Its designed for short & quick interactions and moments‘) Man wird sozusagen ’nicht herausgerissen‘.
Man sollte zudem noch dazusagen, das Glass mittels Gesten am Bügel bedient wird.

‚Technik sollte da sein, wenn man sie benötigt, und sich zurückhalten, wenn man sie nicht benötigt.‘ , sagte Jordan zu Beginn der Session. So weit so gut, dem widerspricht auch gar nichts.
Während er Glass so live demonstrierte und immer wieder betonte, das es nicht stört (‚it doesn’t get in the way‘) ging mir beim Zusehen eine Sache durch den Kopf: Doch, it gets in the way! Zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, ausprobiert haben es bis jetzt ja nur sehr wenige Menschen.
Das Display sitzt zwar nicht direkt vorm Auge aber man sieht es ja trotzdem aus dem Augenwinkel heraus.

I’m a cyborg, but that’s okay.
Während er so dieses Glass vorführte, wurde mir wieder mal mehr bewusst, das wir alle schon per Definition cyborgs sind, bzw immer mehr zu solchen werden – mehr oder weniger. (Ambient technology in our Pockets ftw!)
Irgendwie bekam ich zudem die folgende Szene aus Startrek, bei der Data gleichzeitig vier verschiedenen Symphonien genüsslich gleichzeitig zuhört, nicht mehr aus meinem Kopf:

Werden wir immer mehr Maschinen ähnlich?
Wieviel Dinge können und wollen wir gleichzeitig tun und aufnehmen? Wann ist Schluss? Wahrscheinlich höre ich mich gerade an, wie die Kritiker des Telefons anno dazumal. :)

Widerspricht sich das nicht mit der ‚vollen‘ Aufmerksamkeit, die Jordan gerade als non-distracting ‚Hook‘ von Glass angepriesen hat, wenn ich mit anderen Menschen spreche oder sonst wie interagiere? Zudem fummelt man sich dann noch ständig an diesen Brillenbügeln herum – und das am Anfang bestimmt ziemlich ungeschickt und falsch.
Wie sieht das überhaupt mein Gegenüber? Ist meinem Gegenüber vielleicht gar nicht so wohl bei dem Gedanken, das er gerade durch Google Glass hindurch angeschaut wird? Wer schon mal in der S-Bahn oder sonstwo überlegt hat, ob er womöglich gerade gefilmt oder fotografiert wird wenn ein iPhone auf einen gerichtet wird, wird verstehen, was ich meine.
Dazu gibt es auch hier noch einen ganz interessanten Artikel: creativegood.com/blog/the-google-glass-feature-no-one-is-talking-about/

Ich persönlich denke nicht, das sich Glass (am Auge, störend (?) und zudem hässlich!) durchsetzen wird, wohl aber das Prinzip: möglichst unsichtbare Technik, die schnell und einfach ohne Fremd-Device zu bedienen ist. Von daher bin ich natürlich sehr gespannt wie sich das alles so weiterentwickelt.

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