Kurzer Einblick in UID Gedankenprozesse und mein Senf dazu.
Wenn ich z.B eine für eine Software einen Interaktionsprozess / Designlösung gestalten soll, muss ich wissen, welch übergeordneter Workflow dahinter steht.
Mir reicht es also nicht , die puren Tasks/Aufgaben zu kennen, (User X gibt hier etwas ein dann soll dies und jenes passieren und er soll dahin kommen…) sondern ich muss eigentlich wissen, aus welchen Gründen User x das & das eingibt und was im Großen und Ganzen dahintersteckt, ich muss diesen mir erstmal völlig fremden & neuen Workflow (mitunter auch einen Ablauf in einer Firma) komplett verstehen und verinnerlichen sowie durchspielen:
Warum tut User X das? Wie sind die internen Zusammenhänge? Wer hat noch damit zu tun?
Kann man das viell. komplett anders lösen? (–> Ziel des Users ins Visier fassen und „Problem-breakdown“)
Tasks sind keine Ziele – Tasks sind Mittel, diese Ziele zu erreichen.
Dieser „sich-in etwas-hineinversetzen-Prozess“ kann mitunter sehr zeitaufwändig sein & werden, vor allem wenn noch etwas unklar ist, irgendwie für einen selbst schwammig definiert ist und man das übergeordnete Problem oder den Zusammenhang nicht richtig „fassen“ kann.
Oft bekommt man ja die Probleme erklärt, und im ersten Moment scheint alles sonnenklar – dann probiert man es selbst aus und man stößt auf absurde Fragen, wie dies und das eigentlich funktionieren soll..-und irgendwann wird man ganz deppert dabei und fängt schon an an sich selbst zu zweifeln ;)
Deshalb: beim Briefing zuhören, dann ungestört selbst ausprobieren/ einen oder mehrere Flows durchspielen, nochmals zusammensetzen und fragen, fragen fragen und nachhaken, sobald etwas – und wenn auch nur eine Kleinigkeit – unklar ist. Das merkt man schnell daran, das man irgendwo hängt und das Problem selbst nicht richtig präzise definieren kann. Keine falsche Scham an dieser Stelle – dieses Verstehen und „sich in etwas hineinversetzen“ kostet Zeit, und wenn man das verpasst muss man diese Zeit eventuell später aufbringen, wenn man merkt das es so doch nicht funktioniert.
Am besten hilft es eventuell, zusammen einen Prozess (viell. sogar in einer Art Rollenspiel? — ich bin User X und will jetzt dies und das erreichen..) durchzuspielen, und zwar nicht „mal eben schnell nebenher“ sondern in Ruhe mit mit Notizen und so.
Taskbasierte Problemstellungen sind zwar gut, und man kann damit auch was anfangen – man sollte aber trotzdem das Große & Ganze dahinter kennen. ;)
Ich denke, nur so kann man Designlösungen und Interaktionen entwickeln und optimieren, die es dem User x leichter machen.
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